Leserbrief Schweizer Bauer, 3.6.2023, vom Gabi Schürch-Wyss, Vizepräsidentin SBLV

Wer das Klimaschutzgesetz genau liest, stimmt JA!

Ich werde am 18. Juni mit JA für das Klimaschutzgesetz stimmen. Es ist eine Chance für die Landwirtschaft und die Bauernfamilien. So unterstützt auch der Schweizerische Bäuerinnen- und Landfrauenverband SBLV das Bundesgesetz über die Klimaschutzziele, die Innovation und die Stärkung der Energiesicherheit und empfiehlt ein JA. Seine Präsidentinnenkonferenz hat sich dafür ausgesprochen.

Die Auswirkungen des Klimawandels sind in der Schweiz deutlich spürbar, so steigen die Durchschnittstemperaturen doppelt so stark wie im weltweiten Durchschnitt. Hitzesommer und Trockenheit, aber auch Spätfroste und zunehmender Schädlingsdruck, verursachen in der Landwirtschaft hohe Verluste und Kosten. Das Klimaschutzgesetz ist ein Rahmengesetz und gibt in erster Linie Ziele und Zwischenziele mit wirtschaftlichen Anreizen vor. Es enthält keine Verbote oder neue Steuern. Stattdessen ermöglicht es die Unterstützung von Innovationen und Investitionen in der Schweiz. Zudem kommt die vorgeschlagene Massnahme, welche sich auf das Impulsprogramm für Heizungsersatz und Energieeffizienz bezieht, klar der Bevölkerung und den Bauernfamilien zugute.

Eine genaue Lektüre des Gesetzes ermöglicht es, sich für ein Ja zu entscheiden und den angstmacher-Argumenten, die dagegen vorgebracht werden, entgegenzutreten. Man muss auch unterscheiden zwischen dem, was jetzt ohnehin geschieht und den Behauptungen, die auf Vermutungen basieren, um das Gesetz abzuwehren. Die Versorgungsengpässe und der Preisanstieg der letzten Monate sind auf andere Ursachen zurückzuführen. Im Gegenteil, das Klimaschutzgesetz wird es uns ermöglichen, uns bestmöglich vorzubereiten. Es geht in die Richtung einer grösseren Unabhängigkeit vom Ausland, dadurch werden wir immer weniger von den Ländern abhängig sein, die uns mit Öl und Gas versorgen.

Ich und der SBLV hatten bereits 2021 beim CO₂-Gesetz eine klare Ja-Parole gefasst.

Wir müssen glaubwürdig bleiben, auch damit die Bauernfamilien bei klimatischen Ereignissen wie Dürre, Überschwemmungen und anderen Naturkatastrophen noch Unterstützung beantragen können. Deshalb: ein klares Ja zum Klimaschutzgesetz!